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Kolpingsfamilie Oesede auf
Begegnung mit den Weltreligionen: Christentum, Islam und Judentum
An diversen Standorten wechselten sich die Referentinnen mit ihren Ausführungen zu Gemeinsamkeiten und Gegensätzen ab. Neben Informationen ging es vorrangig um Begegnung, denn aus dem Gefühl der Fremdheit und des Nichtwissens resultiert oft Unsicherheit untereinander. Diese fand im „Zentrum für Begegnung und Kultur e.V.“ am Goethering, auch Ibrahim Al-Khalil-Moschee genannt, statt. Aufgrund des Ramadan waren viele Gemeindemitglieder anwesend. „Sie sind verschiedenster Herkunft und der Islam wird kulturübergreifend gelebt, man akzeptiert sich gegenseitig“, erzählte Frau Zeitun, die aus einer syrischen Familie stammt. Weitere Mitglieder kommen aus dem arabischen Nordafrika, die größere Zahl auch aus dem subsaharischen Afrika, Pakistan, Malaysia, den Balkanländern, Russland, dem Kaukasus, Deutschland und vielen Ländern mehr. Die Aktivitäten finden fast ausschließlich in Deutsch statt. Der Verein pflegt seit Langem gute Kontakte zu Kirchen, sozialen Institutionen und auch mit anderen Moscheen.
Am 23. November fand der Abend in der Osnabrücker Synagoge statt. Der Vorstandsvorsitzende der jüdischen Gemeinde, Michael Grünberg, begrüßte die Gruppe mit 20 Interessierten mit einer Führung durch die Dauerausstellung „800 Jahre jüdisches Leben in Osnabrück, vom Mittelalter bis heute“. Auch die Osnabrücker Synagoge wurde in der Reichsprogromnacht 1938 in Brand gesteckt und zerstört. Nach dem Krieg lebten noch sieben Mitglieder im Bereich des früheren Regierungsbezirks Osnabrück (u.a. Osnabrück, Emsland, Grafschaft Bentheim). 1969 entschloss sich die Gemeinde mit 64 Mitgliedern, nur 25 lebten in Osnabrück selbst, eine neue Synagoge In der Barlage zu bauen, 2010 wurde diese erweitert. Seit 1989 wuchs die Gemeinde durch die Übersiedlung jüdischer, deutschstämmiger aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion auf jetzt ca. 1000 Mitglieder an. Ein eigener Kindergarten, „König David“, existiert in Kooperation mit der katholischen Domgemeinde St. Petrus Osnabrück.
Im Gebetsraum informierte der Vorsitzende über die Glaubensgrundlagen mit Vorschriften, Sitten und Gebräuchen. Anwesend war auch der Kantor Baruch Chauskin, der durch unterschiedliche Singweisen die verschiedenen Bedeutungen gleicher Textstellen der Tora verdeutlichte.
Beide Treffen beeindruckten die Teilnehmenden mit vielen Informationen und vor allem dem persönlichen Austausch in den Begegnungen.